Pressemitteilung der SCHURA Hamburg und SCHURA Schleswig-Holstein:

Die Eskalation des Nahostkonflikts darf den gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht belasten

Wir als Schura Hamburg und SCHURA Schleswig-Holstein haben bereits deutlich gemacht, dass wir den Terror der Hamas vom 07. Oktober gegen die Zivilbevölkerung in Israel verurteilen. Wir rufen dazu auf, die Gewalt zu beenden und die Geiseln unverzüglich freizulassen. Wir positionieren uns entschieden gegen Antisemitismus und setzen uns für den Schutz und die Sicherheit jüdischen Lebens in Deutschland ein. Wir sprechen uns gegen jegliche Form von Hass und Hetze gegenüber Jüdinnen und Juden in Deutschland aus.
 
Wir verurteilen die militärischen Angriffe der israelischen Regierung, die sich gegen zivile Ziele richten oder diese bewusst in Kauf nehmen. Wir beobachten mit großer Sorge, dass die Ausübung des Selbstverteidigungsrechts der israelischen Regierung nicht im Einklang mit humanitärem Völkerrecht steht. Wir sind erschüttert, dass unsere Bundesregierung sich gegen eine humanitäre Waffenruhe gestellt hat. Wir fordern unsere Bundesregierung dazu auf, der humanitären Katastrophe des palästinensischen Volkes in Gaza Rechnung zu tragen und unverzüglich der humanitären Waffenruhe zuzustimmen, als auch sofortige humanitäre Hilfe in die Wege zu leiten, die bei der palästinensischen Bevölkerung in Gaza ankommt.
 
Humanität ist ein demokratisches Prinzip, das auf alle Menschen angewendet werden muss, unabhängig von Herkunft und Religion. Wir fordern diesem demokratischen Prinzip in Politik und Medien Rechnung zu tragen und das Leid der palästinensischen Bevölkerung durch die verwendete Sprache oder mediale Darstellung nicht auszublenden oder zu relativieren. Politik und Medien stehen in besonderer Verantwortung, sich für ein gesellschaftliche Klima einzusetzen, das ein friedvolles Leben aller in Deutschland beheimateten Menschen gewährleistet. Wir stellen uns gegen eine pauschale Verurteilung von Musliminnen und Muslimen und gegen Antimuslimischen Rassismus. Wir stellen uns auch gegen ein Versammlungsverbot, dass die Meinungsfreiheit derer einschränkt, die ihre Stimmen für das palästinensische Volk erheben wollen. Die Stärke einer Demokratie und freiheitlichen Gesellschaft zeigt sich im friedlichen Aushalten unterschiedlicher Positionen und gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse, diese finden Ihre Schranken selbstredend dort, wo zu Hass, Hetze und Gewalt aufgerufen wird.

Als Islamische Religionsgemeinschaften treten wir entschieden für die Menschenwürde und die Wahrung der Menschenrechte aller Menschen ein. Wir trauern um die vielen zivilen Opfer und beten für einen baldigen und nachhaltigen Frieden im Nahen Osten. Wir sehen die Stärkung des Zusammenhalts als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe an. Wir werden uns als Islamische Religionsgemeinschaften weiterhin dafür einsetzen, dass der gesellschaftliche Frieden in Hamburg und Schleswig-Holstein nicht nachhaltig belastet wird.


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